Über Christopher

I have been doing viking-age reenactment since 2011. I have seen many places and battlefields in Europe, and am constantly working on my Birka kit (soft kit: Eastern-influenced high-ranking officer, hard kit: the same, only with sword and shield). I do my own research and write much of the content on this page.

HIKG – Die Große Schlacht

Frenja hatte ihren Saisonabschluß auf der Burg Ravensberg – meiner stand mir noch bevor. Und zwar mit einem Knall – es ging auf die von der HIKG organisierte „Große Schlacht“ ins Adventon.

Die Große Schlacht ist eines der größeren Treffen von Kämpfern aus ganz Deutschland, findet quasi unter Ausschluß der Öffentlichkeit im mittelalterlichen Freilichtmuseum in Osterburken statt und konzentriert sich nur auf Eines: Das Kämpfen. Die Teilnahme ist nur bekannten Gruppen gestattet, was mir zunächst als unüberwindliches Hindernis schien. Meine Anfrage Mitte des Jahres wurde abschlägig beschieden.

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Work in Progress: Ledermaske für Brillenhelm

Ich habe mir spätestens auf der HIKG vorgenommen, nächste Saison irgendwas im Gesicht zu haben, um nicht ständig diesen bekloppten Beißschutz tragen zu müssen. An VK ist ohne Gesichtsschutz überhaupt nicht zu denken, selbst Huscarl birgt größere Gefahren für die Kauleiste.

Kettenbrünne vorm Gesicht wollte ich nicht, das macht zuviel Gewicht und zieht von der Schutzwirkung m.E. die Wurst nicht vom Teller. Viele Kämpfer auf der HIKG hatten eine Art hochgezogenen Polsterkragen (schwer zu beschreiben), ich wollte aber eigentlich einen Zusatz zum Brillenhelm.

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3. Mittelaltermarkt auf Burg Ravensberg

Als wir unseren ersten Markt, Anno 1280, bereisten, lernten wir Till, Dietmar, Sascha und Malte kennen – allesamt ihres Zeichens Wikis und/oder Normannen aus OWL. Eben jener Till lud uns auch spontan zu seinem eigenen kleinen Markt ein, der nun vom 6.-7. Oktober stattfand.

Die Burg Ravensberg in Borgholzhausen ist eine klassische Höhenburg, wie man sie sich vorstellt – hoch auf einem Burgberg mit steilen Hängen gelegen, einem trutzigen Bergfried und einigen mehr oder minder erhaltenen (oder neuzeutlich wieder aufgebauten) Nebengebäuden. Am Aufbaufreitag, dem 5.10., herrschte recht herbstliches Wetter mit verschieden starken Regenschauern, Wind und ungemütlichen Temperaturen. Das konnte uns natürlich nicht schrecken, also traten wir mit Sack und Pack die immerhin knapp zwanzigminütige Autofahrt gen Borgholzhausen an. Dort angekommen und (mit ausgedrucktem Plan!) eingewiesen, stellten wir schnell fest, daß Zelt und Zeltplatz sich von den Dimensionen her nicht so recht vertrugen. Das Zelt ragte weiter in den Weg hinein als gut gewesen wäre – ob hier von uns oder vom Planer zu knapp gemessen worden war, bleibt ungeklärt.
Also mußte ein neuer Lagerplatz her, der in einer Ecke des Burghofs schnell gefunden war. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, so daß wir tatsächlich trocken aufbauen konnten. Die Aufbauten der letzten Monate haben eine gewisse Routine gebracht, so daß das Lager vergleichsweise schnell stand – noch vor Einbruch der Dunkelheit machte ich mich also auf, das Auto wegzubringen. In vorauseilendem Gehorsam hatte ich den weiter entfernten Teilnehmer- und Besucherparkplatz gewählt, was mir einen zwanzigminütigen Fußmarsch hoch zur Burg einbrachte.
Dort wartete schon das vom Veranstalter spendierte Freibier nebst einer kurzen Besprechung mit Festlegung des Tagesprogramms für Samstag und Sonntag. Unsere anderen Bekannten Malte und Sascha waren mittlerweile auch mit dem Aufbau des Schmiedestands fertig und man plauschte ein wenig.

Die Darsteller waren sowohl vom Anspruch als auch von der Zeitstellung her gut durchmischt – von Baumwolltunika bis Vollwolle, von Frühwikis bis Spätmittelalter. Die Templer waren ebenso vertreten wie die Johanniter und so zeigte sich dem Besucher am Samstag ein buntes Bild der Mittelalterdarstellung.

Wenn mal einer kam. Der Samstagvormittag stand im Zeichen strömenden Regens und Nebels, was den Besucheransturm doch deutlich minderte. Wir saßen diese temporäre Unbequemlichkeit aus und wurden belohnt: Am Nachmittag kam besseres Wetter und mit ihm die Besucher. Ist ja auch echt öde, wenn man niemandem was erzählen oder vorführen kann. Während Frenja den ganzen Tag Interessierte (u.a. von der Presse) in die Kunst des Nadelbindens einführte, hatte ich mir den Hut für die Kampfvorführungen aufgesetzt. Mir zur Seite standen Ragnars Kumpel (sorry, ich kenne Deinen Namen immer noch nicht!) und ein unbekannter Templer; am Sonntag war auch Malte dabei. In einer kleinen Waffenkunde haben wir erklärt, was so eine Daneaxt alles kann und daß Wikinger keine Hörnerhelme trugen. Bei der Nachberichterstattung kam allerdings nur ein etwas… vereinfachtes Bild dieser Ausführungen an, aber sei’s drum.

Lars und Julia waren trotz der widrigen Bedingungen am Samstag auch zu Besuch (danke dafür!) und gegen Abend gesellte sich ein weiterer „alter Bekannter“ zu uns – Nicki von Thors Mannen, den wir auf dem Anno1280 kennengelernt und in Warendorf wiedergetroffen hatten. Und so ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen, um für den großen Ansturm am Sonntag gerüstet zu sein.

Der Sonntag war dann durchweg super. Praktisch von Anfang an sehr gut besucht – die ersten Gruppen sogar schon vor offizieller Öffnung, was für hektische Betriebsamkeit und hastiges Herstellen eines einigermaßen ordentlichen A-Zustands sorgte. Die Waffenkunde war gut gefüllt, wir hatten alle unseren Spaß beim Sparring und niemand ging kaputt. Und die Geschichte von der Wikingerfrau und ihrem trotz Schal und Mütze undankbaren Mann fand weitere Zuhörer.

Das enge Burggelände ließ Abbauchaos befürchten, aber auch hier hatten die Veranstalter sich eine gute Möglichkeit ausgedacht: Man bekam einen Auffahrttermin, zu dem man auf dem Gelände eintrudeln und seine Klamotten einräumen konnte. Und so kam es, daß wir bereits gegen 18:15h begannen, die temporäre Heimstatt einzureißen. Und nach zügigem Abbau, einer Verabschiedungsrunde (inkl. guter Wünsche für den langen, arbeitsreichen Winter) und einem kleinen bißchen Rangieren waren wir zur Tagesschau zuhause.

Insgesamt ein netter, gemütlicher Markt und ein guter Saisonabschluß für Frenja. Mein Saisonabschluß stand mir noch eine Woche später bevor – dazu bald mehr.

Statens Historiska Museet Stockholm

Einer der wichtigsten Programmpunkte unserer Schwedentour war das „Statens Historiska Museet“ (Staatliches Historisches Museum), von Kennern liebevoll nur „SHM“ genannt. Dieses Museum, das mit seiner umfangreichen Fund- und Bilddatenbank ein wahres Füllhorn für den Reenactor des schwedischen Frühmittelalters bietet, hat all die schönen Funde tatsächlich „in natura“ ausgestellt. Am Montag nach unserer Birka-Tour haben wir also schnell ein Tram-Ticket gelöst und sind losgetigert.

Das Museum verfügt neben der großen Ausstellung zu wikingerzeitlichen und vendelzeitlichen Funden im Erdgeschoss noch über einen Mitmachbereich im Lichthof (der allerdings eher für Kinder gedacht ist) und über einen weitläufigen Bereich mit hoch- und spätmittelalterlichen Exponaten. Im Keller ist der „Goldraum“ untergebracht, in dem alle Gold- und viele Silberfunde untergebracht sind – insgesamt 52 Kilogramm Gold und über 200 Kilogramm Silber! Aber fangen wir vorne an…

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Wikingertage Schleswig – Arnulfs Bericht

Die Marktplanung 2012 war bei uns ein wenig… suboptimal. Wegen des Umzugs wußten wir nicht so richtig, was unser neues Einzugsgebiet sein würde; außer Glewe (das dann doch nichts wurde) stand eigentlich nur fest, dass wir beim Hiller nicht aufbauen wollten. Und so gingen uns die Wikingertage Schleswig bis wenige Wochen vor der Veranstaltung durch die Lappen. Eine Turbobewerbung beim Veranstalter und spontane Aufnahme durch Tobias Molz später waren wir tatsächlich dabei! Und so ging es in aller Herrgottsfrühe auf die A2 gen Schleswig. Der Rest der Truppe kannte sich schon mehrere Jahre und war mit allen Aspekten des Marktes vertraut, also hatten wir was aufzuholen.

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Oseberglampen, modifiziert für Packmaß

Heute habe ich zwei Oseberglampen von Ivar, dem Schmied abgeholt – sehr praktische Lampen mit einer kleinen Modifikation gegenüber dem Original. Während die im Bootsgrab gefundenen Lampenschalen an die Stange genietet waren, ist die Schale hier auf die Stange gesteckt. Das hat den Vorteil, daß man die (ggf. ölige) Schale separat verpacken kann und das Packmaß insgesamt kleiner wird.

Ich habe jetzt ein paar alte Kerzen reingebröckelt und mit einem Stück Leinen probebefeuert. Brennt gut. Bin gespannt, wie die Brenndauer auf Märkten ist.

Oseberglampe

Frühmittelalterliches Blingbling

Mit einigen der in Dortmund und Detmold gekauften Perlen wurde Frenjas „Brustgehänge“ aufgehübscht und auch für mich fiel eine Halskette dabei ab.

Halsketten und Fibelschmuck

Die Perlen sind gemischt – Birka, etwas Haithabu und ein paar, die wir einfach nur hübsch fanden. Das Ding links an der Schalenfibel ist übrigens ein Ohrlöffel (Birka, Grab 507).

Meine Kette hat ein rundes Amulett (Zinn, glaube ich – haben meine Eltern mir vor über 25 Jahren in Roskilde gekauft), einen bronzenen Thorshammer, Axtamulett und Thors- sowie Odinsdarstellungen aus Bronze.

Birka-Geldbörse

Ich baue gerade an einer Geldbörse nach Birka Grab 949, die den schäbigen Lederbeutel am Gürtel ersetzen soll. Genäht ist sie schon, die übrigen Messingbeschläge kommen morgen oder übermorgen dran.

Geldbörse nach Birkafund

Das Original ist hier.

Und so sieht der fertige Prototyp aus:

Birka Geldbörse

Die Geldbörse ist zu schmal, um wirklich etwas hineinzukriegen – der Hals ist zu eng. Am ehesten kann ich wohl noch unsere Visitenkarten darin aufbewahren – die nächste Version muß unbedingt breiter werden.

Anno 1280 – Presseberichte über uns

Wir hatten während des Marktes „Anno 1280“ das Glück, daß einige Presseleute bei uns im Lager hereinschneiten. Das mag an der lustig bemalten Truhe gelegen haben oder an unserer exponierten Lage am Seeufer – wer weiß. Wir waren zweimal in der Lokalpresse – einmal im Westfalenblatt und einmal in der Neuen Westfälischen. Die dazugehörigen Fotos sind hier nochmal zu sehen.

Bericht im Westfalenblatt über Anno 1280

Neue Westfälische 09.06.12 – Anno 1280