„Gehänge“ im Wachstum und anderer Schmuck

Meine durchbrochenen Schildkröt-Fibeln trage ich seit dem ersten Tag meiner Wikinger-Darstellung, aber das „Gehänge“ wächst und wechselt ständig. Zu Beginn war es einreihig und bestand nur aus Bernstein und Holzperlen, mittlerweile sind es drei Reihen und es sind Glas- und Silberperlen dazugekommen, wie auch ein mit Silber eingefasster Bergkristall.

Meine Fibeln im Detail

Aktuelle Perlen-Komposition

Neben den Ketten wächst auch das übrige Gehänge: Ein Ohrlöffel und ein Schlüssel sind dazugekommen. Ein kleines Gebrauchsmesser ist ebenfalls schon vorhanden, für das bastelt Arnulf derzeit noch eine Scheide. Und die Nadeldose wartet nur noch auf eine passende Kette, um dann auch endlich „abhängen“ zu dürfen.
Eine Kleeblattfibel nutze ich, um des Ausschnitt meines Obergewands zusammen zu halten.

Kleeblattfibel, Ohrlöffel und Schlüssel im Detail

So sieht alles zusammen aus

Damit ich nicht nur „obenrum“ verziert bin, haben wir mir Armreifen herstellen lassen, die wir im Katalogteil des Buches „Wikinger, Waräger, Normannen“ gesehen hatten. Datiert auf das 9. Jahrhundert und gefunden in Lillebölle/DK.
Ich trage sie gerne, um die Ärmel meines Kleides hochzuschieben, um bei der Lager- und Küchenarbeit die Arme frei zu haben. Und es wäre schade, sie unter der Kleidung zu tragen.

Armreifen im Detail

In der kommenden Saison werde ich mal nach passendem Kopfschmuck Ausschau halten. Ich trage sehr gerne Haarstäbe und werde mal sehen, ob sich da etwas Passendes finden lässt. Und einen schönen Kamm brauche ich auch noch.

 

 

Frenjas Leidenschaft damals und heute: Handtaschen

Einen Regenschirm, Lippenstifte und Deoroller müssen auf einem Markt zwar nicht an der Frau geführt werden, aber auch dort gibt es immer Gegenstände, die man nicht im Lager lassen kann oder möchte, wenn man eine Runde dreht. Doch wie soll man das alles transportieren, ohne, dass die Kleidung beult und ohne auf einen meist eher „unmodischen“ Beutel zurückgreifen zu müssen?
Ganz klar: Eine „Handtasche“ musste her!
Schön ist, dass man dafür gar nicht so arg interpretieren muss, denn man fand in Haithabu Bügel aus Holz, bei denen man davon ausgeht, dass sie Teil einer Tasche waren.

Skizzen der Funde aus Haithabu (Bild: Westphalen, Holzfunde von Haithabu)

Und somit gab es die perfekte Lösung für das logistische Problem der modebewussten Wikingerin: Eine leicht interpretierte Rekonstruktion! Und diese durfte nun bei uns Einzug halten und wartet auch ihren ersten Einsatz im Januar.

Die Handtasche in Vollansicht

Die Bügel im Detail

Dadurch, dass der Lederträger durch die Löcher beider Bügel geht, zieht sich die Tasche selbst zu. (Keine Chance für Langfinger!)
Man geht zwar davon aus, dass der eigentliche „Beutel“ der Tasche eher aus Stoff war, aber ich bevorzuge das robuste, schöne Leder. Ich könnte mir die Tasche auch mit Messingbeschlägen oder Punzierungen gut vorstellen.
Ich bin gespannt, wie sie sich im frühmittelalterlichen Alltag schlägt!

Wer sich für diese tolle Tasche interessiert, sollte man beim Vikingr-Kontor vorbeischauen.