3. Mittelaltermarkt auf Burg Ravensberg

Als wir unseren ersten Markt, Anno 1280, bereisten, lernten wir Till, Dietmar, Sascha und Malte kennen – allesamt ihres Zeichens Wikis und/oder Normannen aus OWL. Eben jener Till lud uns auch spontan zu seinem eigenen kleinen Markt ein, der nun vom 6.-7. Oktober stattfand.

Die Burg Ravensberg in Borgholzhausen ist eine klassische Höhenburg, wie man sie sich vorstellt – hoch auf einem Burgberg mit steilen Hängen gelegen, einem trutzigen Bergfried und einigen mehr oder minder erhaltenen (oder neuzeutlich wieder aufgebauten) Nebengebäuden. Am Aufbaufreitag, dem 5.10., herrschte recht herbstliches Wetter mit verschieden starken Regenschauern, Wind und ungemütlichen Temperaturen. Das konnte uns natürlich nicht schrecken, also traten wir mit Sack und Pack die immerhin knapp zwanzigminütige Autofahrt gen Borgholzhausen an. Dort angekommen und (mit ausgedrucktem Plan!) eingewiesen, stellten wir schnell fest, daß Zelt und Zeltplatz sich von den Dimensionen her nicht so recht vertrugen. Das Zelt ragte weiter in den Weg hinein als gut gewesen wäre – ob hier von uns oder vom Planer zu knapp gemessen worden war, bleibt ungeklärt.
Also mußte ein neuer Lagerplatz her, der in einer Ecke des Burghofs schnell gefunden war. Der Regen hatte mittlerweile aufgehört, so daß wir tatsächlich trocken aufbauen konnten. Die Aufbauten der letzten Monate haben eine gewisse Routine gebracht, so daß das Lager vergleichsweise schnell stand – noch vor Einbruch der Dunkelheit machte ich mich also auf, das Auto wegzubringen. In vorauseilendem Gehorsam hatte ich den weiter entfernten Teilnehmer- und Besucherparkplatz gewählt, was mir einen zwanzigminütigen Fußmarsch hoch zur Burg einbrachte.
Dort wartete schon das vom Veranstalter spendierte Freibier nebst einer kurzen Besprechung mit Festlegung des Tagesprogramms für Samstag und Sonntag. Unsere anderen Bekannten Malte und Sascha waren mittlerweile auch mit dem Aufbau des Schmiedestands fertig und man plauschte ein wenig.

Die Darsteller waren sowohl vom Anspruch als auch von der Zeitstellung her gut durchmischt – von Baumwolltunika bis Vollwolle, von Frühwikis bis Spätmittelalter. Die Templer waren ebenso vertreten wie die Johanniter und so zeigte sich dem Besucher am Samstag ein buntes Bild der Mittelalterdarstellung.

Wenn mal einer kam. Der Samstagvormittag stand im Zeichen strömenden Regens und Nebels, was den Besucheransturm doch deutlich minderte. Wir saßen diese temporäre Unbequemlichkeit aus und wurden belohnt: Am Nachmittag kam besseres Wetter und mit ihm die Besucher. Ist ja auch echt öde, wenn man niemandem was erzählen oder vorführen kann. Während Frenja den ganzen Tag Interessierte (u.a. von der Presse) in die Kunst des Nadelbindens einführte, hatte ich mir den Hut für die Kampfvorführungen aufgesetzt. Mir zur Seite standen Ragnars Kumpel (sorry, ich kenne Deinen Namen immer noch nicht!) und ein unbekannter Templer; am Sonntag war auch Malte dabei. In einer kleinen Waffenkunde haben wir erklärt, was so eine Daneaxt alles kann und daß Wikinger keine Hörnerhelme trugen. Bei der Nachberichterstattung kam allerdings nur ein etwas… vereinfachtes Bild dieser Ausführungen an, aber sei’s drum.

Lars und Julia waren trotz der widrigen Bedingungen am Samstag auch zu Besuch (danke dafür!) und gegen Abend gesellte sich ein weiterer „alter Bekannter“ zu uns – Nicki von Thors Mannen, den wir auf dem Anno1280 kennengelernt und in Warendorf wiedergetroffen hatten. Und so ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen, um für den großen Ansturm am Sonntag gerüstet zu sein.

Der Sonntag war dann durchweg super. Praktisch von Anfang an sehr gut besucht – die ersten Gruppen sogar schon vor offizieller Öffnung, was für hektische Betriebsamkeit und hastiges Herstellen eines einigermaßen ordentlichen A-Zustands sorgte. Die Waffenkunde war gut gefüllt, wir hatten alle unseren Spaß beim Sparring und niemand ging kaputt. Und die Geschichte von der Wikingerfrau und ihrem trotz Schal und Mütze undankbaren Mann fand weitere Zuhörer.

Das enge Burggelände ließ Abbauchaos befürchten, aber auch hier hatten die Veranstalter sich eine gute Möglichkeit ausgedacht: Man bekam einen Auffahrttermin, zu dem man auf dem Gelände eintrudeln und seine Klamotten einräumen konnte. Und so kam es, daß wir bereits gegen 18:15h begannen, die temporäre Heimstatt einzureißen. Und nach zügigem Abbau, einer Verabschiedungsrunde (inkl. guter Wünsche für den langen, arbeitsreichen Winter) und einem kleinen bißchen Rangieren waren wir zur Tagesschau zuhause.

Insgesamt ein netter, gemütlicher Markt und ein guter Saisonabschluß für Frenja. Mein Saisonabschluß stand mir noch eine Woche später bevor – dazu bald mehr.

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